Für das Forschungsprojekt OMEI (Open Mobility Elektro Infrastruktur) stellt Technagon eine eigens entwickelte DC Wallbox, die TEW5, bereit. An dieser Wallbox wurde das bidirektionale Laden unter Realbedingungen getestet.
Für eine nachhaltige Zukunft
Das OMEI-Forschungsprojekt besteht aus einem Konsortium, zu dem Ilzer Land, EVG Perlesreut, Universität Passau, Hochschule Landshut, Technagon GmbH, Heitec AG, Mer Germany und Fenecon GmbH gehören. Ziel des Projekts ist es, eine frei verfügbare Daten- und Tool-Grundlage für die Planung und Optimierung von Schnellladeinfrastrukturen zu schaffen. Zu den Forschungsschwerpunkten zählen das Verkehrsaufkommen sowie der Bedarf an und die Anwendung von Ladeinfrastruktur. Die Arbeitsgruppe V2G/V2H beschäftigt sich mit dem ganzheitlichen Ansatz von regenerativer Energieerzeugung (PV) und effektiver Nutzung der gelieferten Energie im Gebäude durch ein Energiemanagementsystem (EMS) in Verbindung mit bidirektionalem Laden.
Das OMEI-Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit insgesamt 6,9 Millionen Euro gefördert.
Erfolgreiches bidirektionales Laden in Perlesreut
Ziel des Treffens des Projektkonsortiums war, das bidirektionale Laden unter Realbedingungen zu testen. Mit dem erfolgreichen Test wurde ein wichtiger Schritt in Richtung einer Technologie gemacht, die in der Mobilitätsbranche in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen könnte. Das Elektrofahrzeug fungiert hierbei als mobiler Speicher und gleichzeitig als Energielieferant für das Zuhause. In einem Praxistest am Standort Schwimmbad „Ilztalperle“ in Perlesreut wurde ein rückspeisefähiger Hyundai Ioniq 6 eingesetzt, der nicht nur Strom tankt, sondern diesen auch abgeben kann – entweder an den Projektstandort selbst oder zurück ins Netz. „Dieser Erfolg bringt den Energie- und Mobilitätsmarkt einen entscheidenden Schritt voran und ebnet den Weg für eine neue, nachhaltige Energiewelt“, so Manuel Pledl, Geschäftsführer von Technagon.
Die Zukunft der Energieversorgung
Kosten senken und gleichzeitig die Umwelt schützen – das könnte durch bidirektionales Laden in Zukunft möglich werden. Ein Elektroauto kann überschüssigen Strom, beispielsweise aus einer Solaranlage, speichern. Dieser Strom kann dann bei Bedarf an das Hausnetz abgegeben werden. Auf diese Weise können Verbraucher Geld sparen, da sie weniger Netzstrom zukaufen müssen. Bei steigenden Strompreisen kann der mobile Stromspeicher zudem den erzeugten Strom über die bidirektionale Wallbox wieder ins Netz einspeisen. Hierfür sind jedoch noch rechtliche Rahmenbedingungen erforderlich, die von der Politik geschaffen werden müssen.
Großes Potenzial für Endverbraucher
Besonders für den Endverbraucher könnte diese Infrastruktur von großem Vorteil sein. Durch die Vernetzung verschiedener Komponenten wie Elektrofahrzeuge, KI-basiertes Energiemanagement und Messsysteme sowie die Ladeinfrastruktur selbst, erhalten Verbraucher mehr Kontrolle über Ladevorgänge, Speicherung und Einspeisung von Strom. Durch die Optimierung dieser Prozesse könnten maßgeschneiderte Lösungen für den individuellen Energieverbrauch entwickelt werden, was wiederum zu Kosteneinsparungen führt.