Zum ersten Mal mit dem E-Auto ins Ausland zu fahren, ist eine Fahrt in unbekannte Gewässer. Es gilt: Wer plant, hat am Schluss weniger Probleme und dazu gehört auch das Mitnehmen von Apps und Ladekarten. Wir haben eine Übersicht zusammengestellt, damit Ihnen nie der Strom ausgeht.
Genau wie in Deutschland ist auch im europäischen Ausland das Adhoc-Laden nur recht selten anzutreffen und oftmals eine Gebührenfalle. Wer sich im Stromer auf Reisen begibt, sollte unbedingt auf Ladekarten und Lade-Apps bauen. Doch welche? So lautet die sich natürlich anschließende Frage und diese ist nicht exakt zu beantworten. Während sich E-Auto-Fahrer kaum auf kleine Anbieter vorbereiten können, so verfügen die großen mittlerweile über ein weites Ladenetz in Europa. EnBW hatte erst vor wenigen Wochen verkündet, dass die Ladesäulen des „HyperNetz“ jetzt in 16 Ländern zu finden sind. Das Unternehmen spricht dabei von 300.000 Ladepunkten. Diese sind im Ausland natürlich genauso nutzbar wie in Deutschland, nämlich mit der App Mobility+ und natürlich der Ladekarte.
Halten Sie sich an die großen Anbieter
Auch im Ausland gibt es viele kleinere Anbieter wie Supermärkte oder Parkplatzbesitzer, die ihr ganz eigenes System der Abrechnung haben. Auf diese können sich Fahrer kaum aus der Ferne vorbereiten. An den Stationen kleiner Betreiber lohnt sich das spontane Laden, wenn es sich ergibt. Hier gilt: Übersetzungs-App bereit halten, um die Anweisungen an der Säule lesen zu können, denn hin und wieder sind Preisfallen eingebaut. Achten Sie auf Standgebühren oder Pauschalen, die abseits des Strompreises gerechnet werden. Sind gar keine Preise angegeben, lassen Sie lieber Vorsicht walten und fahren zur nächsten Säule eines größeren Anbieters.
Praxis-Tipp: Der Übersetzer von Google beispielsweise kann mit der Kamerafunktion Texte übersetzen. Laden Sie sich vorher die Sprachen zur Offline-Nutzung auf Ihr Telefon, um nicht von der Internetverbindung abhängig zu sein. So können Sie die Anweisungen auf Ladestationen lesen, ohne den Text an der Ladesäule selbst ins Handy tippen zu müssen. Generell sollten Sie sich vor der Reise darüber informieren, in welchen Ländern Sie Ihr mobiles Datennetz eingeschaltet lassen können. Gegebenenfalls lohnt sich hier der Kauf eines Europa-Pakets, das viele Provider anbieten.
Möglichst viele Säulen abdecken
Um sicher zu gehen, sollten Reisende mit Elektroautos auf Masse setzen und die Karten und Apps gleich mehrerer großer Anbieter im Gepäck haben. So stellen Sie sicher, dass möglichst viele Ladestationen in Europa abgedeckt sind:
EnBW
Zugängliche Ladepunkte in Europa: 300.000
Nutzbar mit: Mobility+ (App), EnBW-Ladekarte
Länder: Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlanden, Polen, Schweden, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Deutschland, Österreich, Schweiz
Maingau
Zugängliche Ladepunkte in Europa: 310.000
Nutzbar mit: Maingau Autostrom (App), Maingau-Ladekarte, Ladechip
Länder: Deutschland, Niederlande, Schweiz, Schweden, Österreich, Dänemark und das gesamte Ionity-Netz
DKV
Zugängliche Ladestationen in Europa: 310.000
Nutzbar mit: DKV Mobility (App), Ladekarte DKV +Charge Card
Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Luxemburg und weitere (keine präzise Auflistung vorhanden)
Shell Recharge
Zugängliche Ladestationen in Europa: 275.000
Nutzbar mit: Shell Recharge (App), Ladekarte
Länder: Ganz Europa (im Osten endet das Angebot an der ukrainischen und der moldawischen Grenze; In der Türkei ist es gibt es nur wenige Stationen, im Baltikum ist nur Lettland mit einer größeren Anzahl dabei; eine Übersichtskarte gibt es hier)
E.ON
Zugängliche Ladepunkte in Europa: 160.000
Nutzbar mit: E.ON Drive (App), E.ON-Ladekarte
Länder: Dänemark, Niederlande, Luxemburg, Belgien, Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien
Vattenfall
Zugängliche Ladestationen in Europa: 95.000
Nutzbar mit: Vattenfall InCharge (App), Ladekarte InCharge Key
Länder: Nicht aufgelistet, aber Übersichtskarte in der App
Übrigens bietet Technagon noch mehr Wissenswertes zum elektrischen Reisen durch Europa: Deutschland wird in der Anzahl der Ladepunkte nur von einem anderen Land übertrumpft und welche Länder sich für Roadtrips mit dem Stromer am besten eignen, lesen Sie hier.